Der heilende Wein vom SÁG-Berg

 DER SÁG BERG

Der Ság Berg und seine Umgebung sind eines der schönsten Gebiete der Kemenesalja-Region und von West-Transdanubien. Die Entstehung, Flora und Fauna, sowie die kulturhistorischen Denkmäler des Zeugenberges wecken das Interesse der Besucher zu Recht.
Der Berg ist das westlichste Mitglied der Zeugenberge in der Hochlandregion des Plattensees. Von seiner Entstehung wollen Einheimische wissen, dass ihn einst Luzifer mit seinen niederen Teufeln in sieben Tagen errichtet hatte, damit er sich an der Schönheit der Region aus der Höhe ergötzen konnte. Die wissenschaftliche Erklärung lautet natürlich anders. In der Wahrheit bedeckte ein riesiges Meer, das Pannonische Meer, dieses Gebiet vor Millionen von Jahren. In der Tiefe des Meeres gab es intensive vulkanische Aktivitäten. Dank dieser Aktivitäten waren unsere Zeugenberge, so auch der Ság-Berg, vor 5 Millionen Jahren noch aktiv. Die an der Oberfläche ausbrechende, glühende Lava erhärtete sich und schützte den Berg vor den Urgewalten der Natur als eine Art Panzer.
Der ursprünglich 291 Meter hohe Berg ist heute lediglich 279 Meter hoch. Seine heutige Höhe und Figur sind das Resultat des 1910 gestarteten Bergbaus. Es stimmt zwar, dass auch die Römer den Basalt des Berges für den Bau der Straßen von Savaria verwendet hatten, zu einem bedeutenderen Abbau kam es aber Anfang des 20. Jahrhunderts und es dauerte bis 1957. In den beinahe fünfzig Jahren wurden in etwa 17 Millionen Tonnen Steine abgetragen. Dadurch wurden zwar die Höhe und die Figur des Berges beträchtlich geändert, gleichzeitig offenbart sich Besuchern und Forschern ein einzigartiger Einblick in das Innere des einst aktiven Vulkans.

Der Berg ist aber nicht nur aus geologischer Sicht einzigartig, auch seine Flore und Fauna sind bemerkenswert. So wurde der Berg bereits im Jahre 1975 unter Schutz gestellt. Als kleinstes Landschaftsschutzgebiet gehört es zu dem Nationalpark Őrség.
Obwohl der Bergbau die wertvolle Flora und Fauna aufgewühlt hat, findet man heute dennoch Pflanzen und Tiere – besonders Vögel – die auf anderen Gebieten nur ganz selten vorkommen.
Auf dem Berg findet man den in Ungarn als ausgestorben geltenden Trauerbock, oder die Schlingnatter in Vertretung der Reptilien, es gibt aber auch 25 Schneckenarten auf dem Zeugenberg. Auch seine Vogelwelt ist reich, unter anderem sind hier der Turmfalke, die Waldohreule und der Waldkauz, sowie der Hausrotschwanz beheimatet. Anfang der 1990er Jahre sind auch Raben aufgetaucht. Ein Lehrpfad hilft die Flora und Fauna des Berges besser kennenzulernen.

Der Ság Berg ist aber auch für seine Weine berühmt. Auf dem Zeugenberg, der zu dem Somló Weingebiet gehört gab es bereits zu den Zeiten der Römer Weinbau. Zur Zeit unseres ersten Königs, Sankt Stephan I., haben Benediktinermönche die Tradition weitergeführt, dann brachte König Béla IV. nach dem Einfall der Mongolen (1241-1242) Siedler aus Morea hierher, damit der Weinbau fortgesetzt werden konnte.
Die erste schriftliche Erinnerung des Weinbaus ist ein Berggesetz aus dem Jahre 1743, der einer der ältesten und erhalten gebliebenen Gesetzesverordnungen Ungarns ist.
Der Wein auf dem Berg war eines der bekanntesten Produkte des Komitates Vas und er wurde sogar auf das Komitatswappen angebracht. Dank seiner wohltuenden Wirkung war der Wein europaweit bekannt. In dem 18. und 19. Jahrhundert wurde der Wein in Apotheken als Medizin gegen Magen- und Nierenleiden verkauft, aber auch das englische Königshaus, Kaiser Wilhelm und Kanzler Otto von Bismarck bestellten den Wein regelmäßig.  Der als „Sagweiner” bekannte Wein wurde in dem 18.-19. Jh. aufgrund seiner positiven Auswirkungen auf den Organismus in Apotheken europaweit verkauft. Als Nierenreiniger, Appetiterreger und Verdauungsförderer empfohlen. Ein gutes Beispiel war Otto von Bismarck, der bei einem seiner Besuche bei dem Kaiser in Wien den Ságer Wein verkostet hat und es ihm so geschmeckt hat, dass er nur noch mehr diesen Wein trank. Der früher von Magenbeschwerden geplagte Eisenkanzler hatte nie mehr Probleme mit seinem Appetit.
  Der Wein von Ság war nach schriftlichen Notizen auch ein Lieblingsgetränk des Kanzlers, von ihm stammt der berühmte Spruch:  "Der Wein von Ság ist Heilwein!"
Die qualitativ hochwertigen Weine auf dem Ság-Berg wurden zu diesen Zeiten aus alten autochthonen Rebsorten hergestellt. Die Reblaus, die am Anfang des 20. Jahrhunderts gewütet hat, vernichtete diese Sorten zur Gänze und ihre Stelle nahm die heute vorherrschende Sorte Welschriesling ein.

 

Der malerisch schöne Ság-Berg ist das Schmuckstück der Kemenesalja-Region. Der 279 m hohe Basaltvulkan reiht sich in die Kette der Zeugenberge der Balaton-felvidék-Region, seit dem Jahr 1998 ist es Teil des Somló Historischen Weingebietes.
 
Aus der Sicht der Weinproduktion kann sie dreigeteilt werden: diese sind die Celldömölk, Mesteri und Kemeneskápolna Seite. In der südlichen Region, dem sogenannten „Feh-Tal“ gibt es eher aromatischere, sanftere Weine, während im Norden eher härtere Weine mit mehr Säuregehalt gemacht werden. Ihr Besonderes haben sie der Mineralität und der Hitzespeicherfähigkeit des Berges zu verdanken. Die qualitativ hochwertigen, feurigen Weißweine wurden vor dem 20. Jh. aus autochthonen ungarischen Rebsorten, die Anfang des 20 Jh. durch die Reblaus vollkommen vernichtet wurden, gemacht. Erst danach wurde der heute dominante Welschriesling angesiedelt, aber bedeutend sind noch Királyleányka (Königsast), Grüner Veltliner, Chardonnay, Sauvignon Blanc und der Hárslevelű (Lindenblättriger). Unter den experimentellen Sorten befinden sich auch die Duftenden, wie Cserszegi Fűszeres, Irsai Olivér, Traminer und Nektar. Unter den Weltsorten ist der Furmint als Neuansiedlung vielversprechend. Korona und Juhfark sind ebenfalls zu finden. Aus roten Trauben sind Blaufränkisch, Zweigelt, Pinot Noir und Portugieser meistverbreitet, obwohl sie lediglich 30-40% der Trauben ausmachen.
 
Im 18. Jh. wurde der Wein vom Ság-Berg in Wien verkauft und der Legende nach wurde eigentlich nicht der Wein vom Somló-Berg, sondern der hiesige Wien „Wein der Hochzeitsnächte“ genannt. In dem Habsburg-Hof glaubte man daran, dass lediglich der Konsum des „Weins der Hochzeitsnächste“ dem Ehepaar den Thronfolger gewährleisten konnte. Auf dem Berg sagt man, dass einmal, als der Hagel die Ernte vernichtet hat und dafür ein Wein vom Somló-Berg nach Wien gebracht wurde, bliebt im folgenden Jahr der Sohn-Segen aus und Maria Theresia wurde geboren …
 
Um den Ruf des „Ság-Bergers“ mit besonderer Geschmackswelt wiederzubeleben, laufen auf dem Berg Experimente um die meistpassende Art und auch für den biologischen Anbau geeignete Traube zu entwickeln, und so wurde begonnen typisch ungarische Rebsorten anzubauen.

Die legendären, historischen Weine des Ság-Berges wachen aus ihrem jahrzehntelangen Dornröschenschlaf allmählich auf…

Auf der Spitze des Berges ragt das 1934 als Gedenk an die Friedensverträge von Versailles, aus Schenkungen und durch die Unterstützung des damaligen Eigentümers des Bergwerkes, errichtete Kreuz in die Höhe. Das 19 Meter hohe Denkmal ist das höchste seiner Art in Ungarn, welches an die Friedensverträge aus dem Jahre 1920, bei denen Ungarn einen Großteil seines Staatsgebietes eingebüßt hatte, erinnert.

Auf dem Ság-Berg steht die Gedenksäule des Loránd Eötvös . Er untersuchte das Gravitationsfeld der Erde. Mithilfe des für diesen Zweck entwickelten Gerätes, der Eötvös-Pendel, führten er und seine Kollegen die ersten Experimente auf dem Berg durch. Diesem Ereignis stellt das Werk des Bildhauers Károly Antal, ein Basaltdenkmal aus dem Jahre 1971, ein Eingedenk.

Quelle:  http://www.kemenesvulkanpark.hu/kulturell/ausflugs--und-tourenziele

 



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